Freitag, 26. Juli 2013

Warum Journalistinnen wichtig sind


von Judith Rauch

Wenn ein EU-Institut einen Report veröffentlicht, dann ist das für die meisten Menschen in Europa so wichtig, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Es braucht Journalisten, damit das Thema die Menschen überhaupt erreicht.

Im Fall des am 8. Juli veröffentlichten Reports "Advancing gender equality in decision-making in media organisations" braucht es offensichtlich Journalistinnen, um die Aussagen auf den Punkt zu bringen: "Medien: Je wichtiger der Job, desto weniger Frauen haben ihn" titelte dieStandard in Österreich. "Mehr Meinungen" forderte Redakteurin Alina Fichter in der Zeit, Untertitel: "Eine neue Studie belegt: In kaum einer Branche kommen Frauen so schwer nach oben wie in Medienhäusern. Die Quote ist nötig."

Dienstag, 23. Juli 2013

Landtagswahl in Bayern: Rotation bei allen Parteien

von Angelika Knop

Margarete Bause (2. v. l.), Spitzenkandidatin der Grünen in Bayern,
im Gespräch mit Journalistinnen / Fotos: A. Knop

In letzter Minute hatte sich Ruth Busl von den Freien Wählern durch den Münchner Feierabendverkehr  zur Diskussion mit dem Journalistinnenbund durchgeschlagen. Vielleicht klang ihr Eingangs-Statement deshalb so kämpferisch: Das werde hier doch hoffentlich kein "Kuschelkurs" unter Frauen. Doch zum Miteinander-Kuscheln hatten die geladenen Politikerinnen gar keine Gelegenheit. Einzeln mussten sie Rede und Antwort stehen. Denn statt Koalition gab es Rotation - bei CSU, SPD, Grünen, FDP, der Linken und den Freien Wählern.

Montag, 8. Juli 2013

Marion Bartoli gewinnt ein Match und erntet Sexismus

Screenshot Twitter 6. Juli 2013

"Ich frage mich, ob ihr Vater, der ja offensichtlich die einflussreichste Person in ihrem Leben gewesen ist, zu ihr gesagt hat, als sie 12, 13, 14 Jahre alt war - 'Hör zu, du wirst nie eine Schönheit sein. Du wirst keine Scharapowa, du wirst nie 1,80 groß sein, du wirst nie lange Beine haben, also musst du das kompensieren."

Man mag es kaum glauben, aber hier geht es um den Wimbledon-Sieg Marion Bartolis.

Samstag, 6. Juli 2013

Schlecht, schlechter, Martenstein

von Judith Rauch

Foto: ellebasi87

Normalerweise lese ich Harald Martenstein gerne. Bei seinen Texten amüsiere ich mich, auch wenn ich ihnen nicht zustimmen kann. Anders war das mit seinem Beitrag über Genderforschung "Schlecht, schlechter, Geschlecht", der vor einem Monat im Zeit-Magazin erschien und ziemliche Wellen geschlagen hat.

Gut, der Kollege hat drei Einführungen in die Genderforschung gelesen. Und er hat drei Frauen besucht, die entweder Genderforscherin oder Gleichstellungsbeauftragte oder beides in einer Person sind. So viel Recherche kann man heutzutage nicht mehr bei allen JournalistInnen voraussetzen. Doch es reicht einfach nicht aus für seine steile These, die Genderforschung sei eine Antiwissenschaft. Zitat Martenstein: "Das Feindbild der meisten Genderforscherinnen sind die Naturwissenschaften. Da ähneln sie den Kreationisten, die Darwin für einen Agenten des Satans und die Bibel für ein historisches Nachschlagewerk halten."

Vielleicht hätte er mal mich fragen sollen.