Montag, 27. Mai 2013
Am 5. Juni 2013 ist Hedwig-Dohm-Tag!
Spiegel, ProQuote, Emma - und die ScheinriesInnen
von Judith Rauch
Im aktuellen Spiegel drischt Thomas Tuma auf ProQuote ein. Er wirft den Mitgliedern des erfolgreichen Verbands vor, statt Journalismus nur noch Propaganda zu betreiben. Tuma verwirbelt dabei, simpel gesagt, zwei Dinge: Erstens: Das Auftreten der ProQuote-Frauen als Lobbyistinnen von Frauenkarrieren. Daran gibt es eigentlich nichts zu kritteln, denn das machen sie offen, lautstark und effektiv. Zweitens: Das Auftreten der ProQuote-Frauen und der mit ihnen sympathisierenden Journalistinnen, vor allem aus der Branchenpresse, als Berichterstatterinnen über Frauenkarrieren. Dabei kann es schon mal zu unkritischen Beiträgen, zu "positivistisch-affirmativem Kitsch" (Tuma) kommen, und das ist journalistisch nicht schön. Die Beispiele, die er zitiert, sprechen für sich.
Freitag, 24. Mai 2013
Schuhe und Malariagefahr
Foto: Silke Schneider-Flaig |
Sonntag, 12. Mai 2013
Die Kapitäne auf ihren sinkenden Schiffen
By YPS (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons |
von Judith Rauch
Am kommenden Donnerstag und Freitag trifft sich in Hamburg das Forum Lokaljournalismus, veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Hamburger Abendblatt. Referenten: 19 Männer und eine Frau. Das sind fünf Prozent statt 50, errechnete Watch-Salon-Mitbloggerin Magdalena Köster korrekt auf dem Doku-Blog 50 Prozent, das von der Netzaktivistin Anne Roth zusammen mit freiwilligen MitstreiterInnen betrieben wird.
Ich frage mich allerdings, ob ich mich darüber noch aufregen soll. Der Lokaljournalismus, die Zeitungsbranche insgesamt, ist derartig im Keller, dass sie sich - in Wien zumindest - schon von Frauen die Leviten lesen lässt.
Montag, 6. Mai 2013
Managerin oder Krankenschwester: Wider die versteinerten Bilder zum Muttertag
"Die glückliche Mutter" - wie einfach die Welt doch sein könnte. Alfred Stevens (1823–1906)
„Aufstehen, Kinder fertig machen, Pausenbrote schmieren, zur Schule bringen.“Der nahende Muttertag ist eine wunderbare Gelegenheit, mit ausgelutschten Phrasen alte Klischees zu zementieren. Das versteinerte Bild der Ur-Mutter in die Vitrine zu heben. Den Blick ja nicht auf mehr als die Oberfläche zu richten, unter der die wahren Themen schlummern könnten: die Vorbildansprüche, der Balanceakt, die Absprachen mit dem Vater (oder der anderen Mutter), die minutiös austarierten Pläne und Kompromisse, die im letzten Moment über den Haufen geworfen werden müssen.
Nicht nur, weil die Pressemitteilung, aus der diese Sätze stammen, einer Dauerwerbesendung gleicht, schlägt sie mir aufs Gemüt wie Propofol: