Montag, 27. Mai 2013

Am 5. Juni 2013 ist Hedwig-Dohm-Tag!

Am Mittwoch, den 5. Juni 2013,ist es endlich soweit: Berlin widmet der großen Tochter der Stadt, Hedwig Dohm (1831-1919), einen Tag und zwei tolle Veranstaltungen. Um 10.30 Uhr wird in einem feierlichen Akt unter Federführung der Senatskanzlei zu Berlin eine Gedenkplakette an Dohms Geburtshaus in der Friedrichstr. 235 in Berlin-Mitte angebracht. Und um 18.00 Uhr findet im DBB Forum in der Friedrichstr. 169 eine szenische Lesung zum Leben und Werk von Hedwig Dohm statt, organisiert von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen und von der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten. Freue mich über alle Gäste!

Spiegel, ProQuote, Emma - und die ScheinriesInnen

von Judith Rauch

Im aktuellen Spiegel drischt Thomas Tuma auf ProQuote ein. Er wirft den Mitgliedern des erfolgreichen Verbands vor, statt Journalismus nur noch Propaganda zu betreiben. Tuma verwirbelt dabei, simpel gesagt, zwei Dinge: Erstens: Das Auftreten der ProQuote-Frauen als Lobbyistinnen von Frauenkarrieren. Daran gibt es eigentlich nichts zu kritteln, denn das machen sie offen, lautstark und effektiv. Zweitens: Das Auftreten der ProQuote-Frauen und der mit ihnen sympathisierenden Journalistinnen, vor allem aus der Branchenpresse, als Berichterstatterinnen über Frauenkarrieren. Dabei kann es schon mal zu unkritischen Beiträgen, zu "positivistisch-affirmativem Kitsch" (Tuma) kommen, und das ist journalistisch nicht schön. Die Beispiele, die er zitiert, sprechen für sich.

Freitag, 24. Mai 2013

Schuhe und Malariagefahr

Foto: Silke Schneider-Flaig
Mittlerweile werden Schuhe zunehmend zweckentfremdet. Insbesondere arabische Männernutzen sie verstärkt als Wurfgeschoss zwecks nonverbaler Missachtung. Neuerdings beschäftigen sich aber auch Malaria-Forscher mit diesem Thema. In einem Selbstversuch kam eine Niederländerin zu dem Ergebnis, dass Käsefußgeruch das zentrale Nervensystem der Mücken manipuliert und gezielt auf den Weg zur Beute (Blut) fuhrt.

Sonntag, 12. Mai 2013

Die Kapitäne auf ihren sinkenden Schiffen

By YPS (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

von Judith Rauch

Am kommenden Donnerstag und Freitag trifft sich in Hamburg das Forum Lokaljournalismus, veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Hamburger Abendblatt. Referenten: 19 Männer und eine Frau. Das sind fünf Prozent statt 50, errechnete Watch-Salon-Mitbloggerin Magdalena Köster korrekt auf dem Doku-Blog 50 Prozent, das von der Netzaktivistin Anne Roth zusammen mit freiwilligen MitstreiterInnen betrieben wird.

Ich frage mich allerdings, ob ich mich darüber noch aufregen soll. Der Lokaljournalismus, die Zeitungsbranche insgesamt, ist derartig im Keller, dass sie sich - in Wien zumindest - schon von Frauen die Leviten lesen lässt.

Montag, 6. Mai 2013

Managerin oder Krankenschwester: Wider die versteinerten Bilder zum Muttertag

"Die glückliche Mutter" - wie einfach die Welt doch sein könnte.  Alfred Stevens (1823–1906)
„Aufstehen, Kinder fertig machen, Pausenbrote schmieren, zur Schule bringen.“
Der nahende Muttertag ist eine wunderbare Gelegenheit, mit ausgelutschten Phrasen alte Klischees zu zementieren. Das versteinerte Bild der Ur-Mutter in die Vitrine zu heben. Den Blick ja nicht auf mehr als die Oberfläche zu richten, unter der die wahren Themen schlummern könnten: die Vorbildansprüche, der Balanceakt, die Absprachen mit dem Vater (oder der anderen Mutter), die minutiös austarierten Pläne und Kompromisse, die im letzten Moment über den Haufen geworfen werden müssen.

Nicht nur, weil die Pressemitteilung, aus der diese Sätze stammen, einer Dauerwerbesendung gleicht, schlägt sie mir aufs Gemüt wie Propofol: