Freitag, 22. März 2013

Equal Pay Day: Kranke Gesellschaft

EPD im Münchner Rathaus - auch der JB informiert. Foto: Knop

Seit fünf Jahren zieht kurz nach der Grippewelle ein Unwohlsein durchs Land: Die Debatte, dass Frauen in Deutschland rund ein Fünftel weniger Stundenlohn bekommen als Männer. Und wie bei der Grippe scheint es einfach kein vernünftiges Heilmittel zu geben. Kaum erobern Frauen eine Branche, die mehr Geld verspricht, schwupps gehen da die Löhne nach unten - so wie die Grippeviren mutieren. Vielleicht sollte man also doch impfen, sprich mal grundlegend die Einstellung zu ein paar Dingen ändern. Doch das könnte eben pieksen.

Dienstag, 19. März 2013

Medienlabor: Die Macht der Verlagserbinnen

Julia Latka, Latka Verlag
Susanne Schüssler, Wagenbach




Yvonne Bauer, Bauer Media Group

Medienunternehmen, an deren Spitze Frauen stehen, davon gibt es in Deutschland ein gutes halbes Dutzend. Das Bemerkenswerte ist, diese Chefinnen sind durch Erbschaft in die Führungsrolle gelangt, als Ehefrau, Witwe oder Tochter.

Der Journalistinnenbund konnte in seinem ersten Medienlabor fünf der Spitzenfrauen in Hamburg zur Diskussion zusammenbringen.  

Wie war es mit den Erbinnen? 
fragte der Watch-Salon eine der Organisatorinnen, jb-Frau Rosi Mieder: 

Es ist eine große Verantwortung, durch die Familie in diese Spitzenposition zu kommen – das haben uns alle fünf Chefinnen bestätigt. Einige hatten erst mal andere Karrierewege im Sinn: Archäologin, Journalistin, Germanistin. So sagte Yvonne Bauer, sie habe nach dem Studium „ganz rebellisch“ in einem Buchverlag arbeiten wollen.

Donnerstag, 7. März 2013

Der fiese Bankautomat


Verwirrung. Unglauben. Wut. Und sogar ein wenig Randale. So reagierten die Männer am Bankautomat, denen der Kasten 20 Prozent weniger ausspuckte als den Betrag, den sie eingetippt hatten. Die Erklärung folgte auf dem Auszahlungsbeleg:

Montag, 4. März 2013

100 Prozent Quote - und manN hört zu

von Christine Olderdissen 

Nur Frauen: Quotenregelung à la radioeins - Screenshot von der Website

Wie Frauen Radio machen, zu 100 Prozent vor und hinter den Mikrofonen, ist diese Woche im rbb zu erleben. radioeins macht das frisch, provokant und großartig anhörbar in Berlin und Brandenburg (bundesweit, ja sogar weltweit geht radioeins-Hören via Internet).

Bis zum Internationalen Frauentag am 8. März ist die publikumsstarke Frühmoderation "Der schöne Morgen" mit Anja Goerz und Bettina Rust rein weiblich besetzt, die tägliche Kommentorenstrecke, die lange Zeit eine reine Jungsrunde war, ist in dieser Frauenwoche ausschließlich mit XX-Faktor besetzt: Laura Himmelreich vom Stern tritt an die Stelle ihres Kollegen Hans-Ulrich Jörges, taz-Chefin Ines Pohl kommentiert statt Hajo Schumacher von der Berliner Morgenpost. Und so geht es munter weiter, von morgens um 5 bis spät in die Nacht.

Diese Woche hören wir mehr Radio als sonst und freuen uns. Und fragen: was bleibt nach der 100-Prozent-Aktion hängen? Werden mehr Frauen prominente Moderationsplätze erhalten? Werden bald mehr Frauen in den Führungsetagen des rbb und in anderen Sendern die Strippen ziehen? 

Wie mühsam weibliche Karrierewege in den Medien sind, war gerade Thema auf WDR5 mit der berechtigten Frage "Fehlt den Medien der weibliche Blick? 100 Prozent Quote sind eine gelungene Provokation. 50 Prozent sind das Ziel. 30 Prozent wären auch ganz schön, sagt Pro Quote. Aber der Weg dahin ist steinig. 

Beim Stern gehört noch immer nicht die Hälfte des Himmels den Frauen, obwohl Chefredakteur Thomas Osterkorn das vor einem Jahr vollmundig angekündigt hatte. Stern-Chef in spe Dominik Wichmann hat vergangenen Donnerstag seine neue Dreierführungsspitze angekündigt: eine All-Boys-Group. Pro Quote ist „stinksauer“. In Selbstverteidigung zählt der Stern kurzerhand die „Managing Editors“ dazu, oops, also 33 Prozent Frauen in Führungspositionen. 

Quote schönrechnen ist das neue Spiel. Pro Quote bleibt stinkig. Der Journalistinnenbund übrigens auch. Denn wenn der Frauenanteil in den Wolken steckenbleibt, ist die Hälfte des Himmels nicht erreicht.