Freitag, 30. November 2012

Die Grande Dame der PLO

Foto: Carsten Sohn - Quelle: Wikipedia
Selten sah man Hanan Mikhail Ashrawi, auch die "Grande Dame der PLO" genannt, so strahlen wie am 28.11.1012 in Ramallah. Die zu den einflussreichsten Frauen der arabischen Welt zählende Politikerin präsentierte den Antrag "Die Palästina-Frage", der als Punkt 37 auf der Tagesordnung der UN-Generalversammlung in New York stand, laut Medienberichten "bestens gelaunt". Gestern hatte sie erst recht Grund zur Freude. Ihr Land wurde von der UN als Nicht-Mitgliedsstaat anerkannt. Damit erhält es, ähnlich wie der Vatikan, den Rang eines Beobachterstaates ("non-member-state"). Forderungen wie "Palästina den Palästinensern" waren zum Beispiel in den sechziger Jahren (auch in Deutschland) oft in Medien präsent. Aber wer hätte gedacht, dass eines Tages eine Frau in dieser Frage fordert und führt?

Montag, 26. November 2012

Das bisschen Haushalt ...


Für Männerhände nie zu schade. Quelle: www.pixabay.de
Neues aus der Trickkiste einer Familienministerin: 6 Euro Zuschuss die Stunde für eine Haushaltshilfe, damit Rückkehrerinnen aus der Elternzeit eine andere Frau unterbezahlt (!) putzen lassen können. Nach dem Betreuungsgeld nun das nächste Ablenkungsmanöver fehlgeleiteter Familienpolitik. Der nicht ganz neue Vorschlag kommt von der Arbeitsgruppe Familie in der Unionsfraktion, die Ministerin zieht mit. Allerdings: schmutzige Wäsche, Geschirrberge und Chaos im Kinderzimmer halten keine Mutter von der Rückkehr in den Beruf ab.

Dienstag, 20. November 2012

Der Sohn im OP-Saal - oder: die Geschichte, die mich überzeugt hat

Bild: Thibosco17, CC-BY-ND
Ein Vater fährt mit seinem Sohn zum Fußballspiel, doch mitten auf einem Bahnübergang bleibt ihr Wagen stehen. In der Ferne hört man schon den Zug pfeifen, verzweifelt versucht der Vater, den Motor anzulassen, aber vor Aufregung schafft er es nicht. Das Auto wird vom Zug erfasst. Ein Rettungswagen jagt zum Unfallort und holt die beiden ab, doch der Vater stirbt noch auf der Fahrt ins Krankenhaus. Der Sohn lebt, muss aber sofort operiert werden. Er wird in den OP-Saal gefahren, wo schon die diensthabenden Chirurgen warten. Als sie sich jedoch über den Jungen beugen, sagt jemand vom Chirurgenteam mit erschrockener Stimme: "Ich kann nicht operieren - das ist mein Sohn!"

Sonntag, 18. November 2012

Männliche Meinungsfreiheit bei ARD und ZDF

von Angelika Knop

http://www.ardzdfundsie.de
Lag es am Fußballer Uli Hoeneß oder mussten sie mit Tim Bendzko noch "148 Mails checken"? Auf jeden Fall haben sich die MacherInnen dieser ARD- und ZDF-Kampagne ein Eigentor geleistet, das ihnen hoffentlich den Beschwerde-Postkasten überquellen lässt:
"Wir brauchen Medien, die verlässlich für Vielfalt und Qualität stehen. 
Dank Ihres Rundfunkbeitrags."
Nicht blöd der Spruch, blöd nur, dass es bei der Kampagne selbst mit Vielfalt nicht weit her ist - sondern die Welt mal wieder konsequent männlich gesehen wird - mit vier Herren in den Printmotiven und einem heiteren Quiz, bei dem 29 Personen mit y-Chromosom zu erraten sind. Das lässt nun uns rätseln: Welche Beweggründe stecken hinter dieser einseitigen Aktion?

Samstag, 17. November 2012

Nun ist sie da: die Quoten-taz!


von Judith Rauch

So munter und so anzüglich titeln unsere lieben Kolleginnen von ProQuote, die für den heutigen Samstag die taz gekapert haben. Ein umstrittener Titel - aber was waren die Alternativen? Eine sehen wir auf Seite 2: eine Vulva aus Zeitungspapier! Na, da scheint es ja recht feucht-fröhlich zugegangen zu sein bei den Redaktionskonferenzen. Da wäre frau doch gern dabei gewesen!

Und was erwartet nun die lieben Leserinnen und Leser auf den 40 gekaperten Seiten?

Mittwoch, 14. November 2012

Pro Quote macht die taz

von Waltraud Schwab


Am Samstag kommt eine taz raus, die nicht die taz ist. Pro Quote, der Verein, der sich stark macht für mehr Frauen in Führungspositionen, übernimmt die Tageszeitung für einen Tag und erklärt die Welt aus der Sicht von Frauen. Ganz klar, einige Teile der Zeitung werden schon vorproduziert. Die sonntaz zum Beispiel. Die muss ja produktionsbedingt vorher fertig sein. 

Ich kann in der Vorschau sehen, was das Pro Quote Team, angeführt von Annette Bruhns vom Spiegel, der Wirtschaftsjournalistin Birte Siedenburg und Ruth Kühn von der Deutschen Welle, verstärkt von den tazlerInnen Emilia Smechowski, die gerade für den Kausa Medienpreis nominiert ist, Annabelle Seubert und zwei taz-Männern im vierten Stock so zaubern. Das sieht schon toll aus. 

Natürlich darf ich noch nichts verraten. Oder doch so viel: Mein derzeitiges Lieblingsstück ist eine Reportage der Stern-Reporterin Bettina Sengling über eine Frau in Russland, die zuerst einen Wald retten wollte und von da aus zur Putin-Kritikerin wurde. Mehr wird nicht verraten, aber hier ist ein Screenshot der Vorschau.

Keine Seite ist bisher fertig, sonst wäre sie grün unterlegt. Leider bin ich ab morgen auf Recherche und werde alles verpassen: die Diskussion am Freitag um 10 Uhr in der taz, den Fortgang der Produktion, die Freude am Ende, wenn alles geschafft ist.

Montag, 12. November 2012

Peng Liyuan: zukünftige bescheidene First Lady Chinas oder ambitionierte Sängerin?

Foto: Website Peng Liyuan http://bit.ly/W3rxvA

In wenigen Tagen wird sie 50 und ziemlich sicher auch First Lady ihres Landes, wenn ihr Mann Xi Jinping zum neuen Parteichef der chinesischen Kommunisten gewählt wird. Wird diese Frau mitmachen, was ihr von allen Seiten prophezeit wird: ein Leben als bescheidene (zweite) Ehefrau im Hintergrund mit ein bisschen Charity-Gedöns?

Mittwoch, 7. November 2012

Twittern zum Erfolg



Gratulation Obama – ein Bild wie bestellt, zur Stunde siebenhunderttausendfach retweetet und mit mehr als einer Million Klicks auf den Facebook-„Like“- Button ein rekordverdächtiger PR-Erfolg für den wiedergewählten Präsidenten und seine Frau. Aber auch eine Bestätigung für die Macht von social media. Früher hieß es, wer schreibt der bleibt. Bei den Obamas und nicht nur bei ihnen wird daraus: wer twittert bleibt.
Diese virtuelle Erfolgsmaschinerie will der Deutsche Frauenrat für die Sache der Frauen propagieren.